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  • Richten und Reichen von Medikamenten und Injektionen.
  • Versorgung von Wunden und Hautdefekten.
  • Blutdruckkontrollen.
  • Blutzuckerkontrollen.
  • Versorgung von Kathetern und künstlichen Darmausgängen.
  • An- und Ausziehen von Anti-Thrombosestrümpfen/Wickeln der Beine.

    Leistungsbeschreibung und Vergütungsvereinbarung der Leistungen der Grund- und Behandlungspflege gemäß dem Vertrag nach § 132a SGB V Die Leistungen der Grundpflege nach § 37 SGB V werden nach ärztlicher Verordnung erbracht. Bei der Grundpflege gemäß § 37 Abs. 1 SGB V sind die beim Versicherten vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten in den Pflegeprozess einzubeziehen. Die Leistungen sind – soweit möglich – als aktivierende Pflege zu erbringen. Dabei sind der Versicherte und – auf dessen Wunsch – auch seine Angehörigen zu beteiligen und durch Beratung, Anleitung und Information in einzelne, von ihnen durchzuführende, ärztlich verordnete Tätigkeiten einzuführen. Auf Wunsch des Versicherten kann auch eine andere Bezugsperson an dem Pflegeprozess beteiligt werden. Die Daten der Planung und deren Durchführung sind in der Pflegedokumentation festzuhalten, aus der erkennbar sein muss, wer, wann, wie, wo und was an Leistung erbracht hat. Die Pflegedokumentation soll die Kontrolle des Erfolges der einzelnen Dienstleistungen sichern. Der Pflegedienst hat eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen - pflegefachlichen Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Der Einsatz sämtlicher Pflegefachkräfte/ Pflegekräfte obliegt der organisatorischen und fachlichen Verantwortung der leitenden Pflegefachkraft. Diese stellt sicher, dass die Pflegefachkräfte/ Pflegekräfte das notwendige Wissen, Können und die entsprechende Eignung besitzen, um die Patienten situationsgerecht zu versorgen. Weiteres regelt die Anlage 1 zu dieser Leistungsbeschreibung.

    Der Einsatz von medizinischen Kompressionsstrümpfen ( MKS )

    So wie Anti Thrombosestrümpfe ( ATS ) werden auch medizinische Kompressionsstrümpfe ( MKS ) in der Thromboseprophylaxe eingesetzt.
    Der Unterschied liegt in der Kompressionswirkung, welche bei MKS höher sind.

    Die Kompressionsstrümpfe werden daher nur bei mobilen Patienten eingesetzt,die ihr Bett noch verlassen können.Wenn Patienten längere Zeit liegen und ihr Bett nicht mehr verlassen können, müssen sie zur Vermeidung von Druckschäden ausgezogen werden. Sie können also anders, als bei ATS, nicht über Nacht getragen werden.
    Beide Varianten unterscheiden sich in der Farbe. Die Anti Thrombosestrümpfe ( ATS ) sind in der Regel weiß, währenddessen die Kompressionsstrümpfe meistens braun gefärbt sind.
    Man kann, je nach gewünschtem Druck in vier Abstufungen wählen. Bei Strümpfen der Klasse I ist die Kompressionswirkung vergleichsweise gering, je höher die Klasse, desto höher die Druckwirkung. Die Druckwirkung der Strümpfe ist am Oberschenkel am geringsten und steigert sich zur Ferse hin. Es ist darauf zu achten,dass die Strümpfe nicht zu eng sitzen, da sonst Hautschädigungen und Druckgeschwüre auftreten können.

    Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist selbst unter optimalen Bedingungen für den Patienten unangenehm. Sollte der Strumpf schlecht angepasst sein oder Falten werfen,die dann einschneiden , wird der Patient früher oder später das Tragen der Stümpfe verweigern.
    Das Anziehen der Strümpfe erfordert viel Kraft und Geschick,sollte es hier zu Fehlern kommen, kann die Haut geschädigt werden, was es zu vermeiden gilt. Daher ist es ratsam, dass nur körperlich aktive Senioren diese Aufgabe bewältigen sollten, andernfalls müsste es ein ambulanter Pflegedienst übernehmen.

    Das Verabreichen und Eingeben von Medikamenten

    Unter ärztlich verordneten Medikamenten versteht man zum Beispiel ;
    Tabletten, Augen-Ohren- und Nasentropfen, Salben,Tinkturen, Aerosole und Lösungen.

    Nach eingehender Untersuchung von einem Arzt, wird dieser dem Patienten, die entsprechenden Medikamente und Dosen verordnen und verschreiben.
    Ist der Patient bei einem ambulanten Pflegedienst unter Vertrag, erstellt er eine Medikamentenliste, in der die Verabreichungsform und Dosis genau festgelegt ist.
    Der ambulante Pflegedienst kann anhand dieses Medikamentenplans genau erkennen, welche Art von Medikamenten, morgens,mittags oder abends zu verabreichen sind.
    Der Pflegedienst hat Sorge zu tragen,dass der Patient seine Medikamente in den vorgegebenen Zeiträumen zu sich nimmt. Dies ist Bestandteil des Vertrages zwischen Patient und ambulanter Pflege.

    Auch die Ermittlung von Blutdruck oder Blutzuckerwert ist zu ermitteln und zu dokumentieren.
    Bei der Blutdruckmessung mittels Blutdruckmessgerät wird der Druck des strömenden Blutes in den Arterien gemessen. Die Messung erfolgt generell am Oberarm, in begründeten medizinischen Ausnahmefällen, kann die Messung auch am Handgelenk erfolgen.

    Ulcus cruris „ Das offene Bein“

    lateinisch ulcus = Geschwür , cruris = Unterschenkel

    In Deutschland leiden über 80 000 Menschen, ab 70 Jahren, an Ulcus cruris, auch Umgangssprachlich „ offenes Bein“ genannt. Wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

    Was ist ein Ulcus cruris ?

    Es ist ein zumeist nässendes Geschwür am Unterschenkel , das lange Zeit nicht abheilt. Daher der Name „offenes Bein“.

    Wie entsteht ein Ulcus cruris?

    Wenn die Arterien verengt sind oder es zu einem Rückstau in den Venen kommt, wird das Gewebe nicht mehr ausreichend versorgt, passiert dies dauerhaft in den Beingefäßen, entsteht ein sogenanntes offenes Bein. Es ist eine tiefe und schlecht heilende Wunde, die bis zur Lederhaut reicht. Es betrifft den Unterschenkel, meist tritt es jedoch im Knöchelbereich auf.
    Ein Ulcus cruris wird in der Regel durch eine Veneninsuffizienz in Kombination mit Stoffwechselstörungen ( z.B. Diabetes ) und Durchblutungsstörungen ausgelöst. Auch mangelnde Bewegung kann in diesem Zusammenspiel auslösend sein.
    Steigt der Blutdruck im Venensystem, kommt es zu einer Stauung des Blutes, das fördert die Entstehung von Geschwüren und Ödemen. Letztlich erleidet der Patient schwere Gewebeschädigungen, die sich schwerlich behandeln lassen.

    Behandlung von Ulcus cruris

    Das Ziel ist es,die Ursachen für den Ulcus cruris zu beseitigen,also den Blutfluss in den Venen zu verbesseren. Dabei ist die Behandlung oft schwierig und langwiedrig.
    Die Wunde muss versorgt werden, sodass sie schnell wieder abheilt. Auch muss einer zusätzlichen Infektion vorgebeugt werden.
    Die Therapie des offenen Beines dauert in der Regel mehrere Wochen,auch sollten regelmäßige Kontrollen bei einem Arzt erfolgen.
    Um eine Verbesserung des Blutflusses zu erreichen,wird in den meisten Fällen versucht, komprimierende Verbände anzulegen. Diese erhöhen den Druck in den Gefäßen und sorgen dafür,dass das Blut wieder schneller fließen kann.
    Die Verbände können von einem Arzt oder Pflegehelfer angelegt werden, wenn er gelernt hat , wie es geht.

    Das Stellen von Medikamenten in der ambulanten Pflege

    Viele der Patienten haben ein Defizit in der Selbstversorgung, was die Einnahme der Medikamente betrifft. Zwei häufig vorkommende Problempunkte treten häufig auf :

    Bei fortgeschrittener Demenz sind viele Betroffene damit überfordert, ihre Arzneimittel richtig und regelmäßig einzunehmen. So kann es vorkommen,dass Medikamente doppelt oder gar nicht eingenommen werden. Auch eine Überdosierung ist nicht auszuschließen.
    Andere Senioren können anhand stark eingeschränkter oder fehlender Feinmotorik, die Tabletten nicht mehr aus dem Blister drücken.

    Es ist die Aufgabe des ambulanten Pflegedienstes diese Defizite zu kompensieren, indem der Pflegedienst die Medikamente für die entsprechenden Patienten zusammen stellt und die Einnahme überwacht. So ist Sichergestellt, das die Patienten die richtigen Medikamente in der richtigen Dosis bekommen.

    Das Stellen der Medikamente für den Patienten erfolgt nur dann, wenn dieser mit der Dosierung und Art der Medikamente überfordert ist.
    Der Patient sollte, wenn möglich, zumindest in Teilbereichen selbstständig handeln können, um die vom Pflegedienst gerichteten Medikamente eigenverantwortlich einnehmen zu können.

    Das zusammenstellen der Medikamente, nach ärztlicher Vorgabe ( Medikamentenplan ) erfordert höchste Konzentration und Verantwortungsbewusstsein. Jede Hektik oder Ablenkung bedeutet eine Gefahr für den jeweiligen Patienten.
    Der Pflegedienst arbeitet eng mit den Hausärzten zusammen ,so sind mündliche oder telefonische Arzneimittelverordnungen nur im akuten Notfall zulässig und sollten Zeitnah verabreicht werden.
    Jede Abweichung wird dem Hausarzt umgehend mitgeteilt.

    Subkutane Injektionen

    Bei einer subkutanen Injektion wird eine wässrige Lösung in die Unterhaut appliziert, von dort wird der Wirkstoff über die Kapillargefäße in den ganzen Körper transportiert.

    Diese Injektionsmethode hat den Vorteil, dass Medikamente verteilt und nicht schlagartig ,freigesetzt werden. Dies geschieht über einen längeren Zeitraum, von ca 30 Minuten, bis dann die Wirkung eintritt.
    Die Resorptionsgeschwindigkeiten können überdies durch die Wahl der Injektionsstelle beeinflusst werden.

    Die Gabe in den Oberschenkel führt zu einer langsameren Freisetzung des Medikamentes, gibt man die Injektion in den Bauch, so ermöglicht man eine relativ schnellere Verfügbarkeit des Wirkstoffes.
    Beide Methoden sind in der Technik einfach zu beherrschen und komplikationslos.

    Für subkutane Injektionen, gibt es verschieden Körperbereiche, die über eine ausgeprägte Unterhaut verfügen und geeignet sind.
    So kann man die Vorder- und Aussenseite des Oberschenkels, eine Hand breit über dem Knie, verwenden. Auch unterhalb des Bauchnabels kann ein Bereich für die Injektionen genutzt werden.
    Bei der Aussenseite der Oberarme, ist zu beachten,dass dort die Unterhaut relativ dünn ist, daher ist ein zu tiefer Einstich zu vermeiden,da man sonst eher die Muskulatur trifft. Kachektische Bewohner erhalten keine Injektion in den Oberarm, da eine Fehlinjektion in den Deltamuskel droht.

    Der Rückenbereich, ober- oder unterhalb des Schulterblattes, ist eine Region, die nicht für Selbstinjektionen durch den Bewohner geeignet sind.
    Operationsbereiche sind immer auszusparen.

    Bei den Injektionen ist auf Hygiene zu achten, indem man Einmalhandschuhe trägt, die Einmal-Kanülen müssen noch Orginal verschlossen sein. Ebenso sollte man die Einstichstelle vor der Injektion mit Desinfektionsmittel säubern, um eine eventuelle Keimverschleppung zu vermeiden, die zu einem Spritzenabszess führen kann.
    Gefährdet sind insbesondere Diabetiker sowie Immungeschwächte Senioren.

    Da wir eng mit den jeweiligen behandelden Ärzten zusammen arbeiten,werden alle Maßnahmen mit dem jeweiligen Mediziner besprochen.

    Die Pflegekraft,welche die Injektionen durchführt, hat die Verantwortung. Auch bei den Injektionen gibt es folgende Voraussetzungen, die zu beachten sind.


    Der Bewohner muss der Maßnahme zugestimmt haben. Ohne Einwilligung des Bewohners, darf keinerlei Injektionen verabreicht werden,da es andernfalls den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt.

    Die ausführende Pflegekraft handelt auf Anordnung des Arztes , ist qualifiziert und autorisiert Injektionen zu verabreichen. Die Pflegekraft muss sich davon überzeugen, dass das Material einwandfrei ist und richtig gelagert war. Bei Insulin Beispielsweise, sollte die Injektion aus dem Kühlschrank kommen. Zu starke Temperaturschwankungen können das Material schädigen und auch die Wirkung ist abgeschwächt.

    Wir arbeiten nach dem Prinzip der aktivierenden Pflege, dies bedeutet, das wir nur Injektionen verabreichen, wenn der Bewohner die Applikation nicht mehr selbstständig ausführen kann oder möchte.

Zuletzt geändert  2024

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